Die erste Generation japanischer Messingmodelle

Die ersten Modelle wurden von Takara produziert und 1949 von IMP (International Model Products) in die Vereinigten Staaten importiert. Ab 1954 kam die von Bill Ryan gegründete PFM (Pacific Fast Mail) als später bedeutendster Importeur dazu. Die ersten Modell wurden als Kit geliefert wie die abgebildete B&O 0-4-0 von IMP-Takara.

Die Stückzahlen waren zunächst außerordentlich gering (max. 20 pro Lokomotivtyp, oft auch nur 5-10). Die Detaillierung ließ nach heutigen Ansprüchen außerordentlich zu wünschen übrig, v. a. fehlten Anbauteile, wie Sandleitungen, Bremsschuhe etc. Auch die Laufeigenschaften waren aufgrund von Fertigungstoleranzen unbefriedigend, obwohl schon damals Fünfpolmotoren eingesetzt wurden, während in Europa noch ruckelnde Dreipoler üblich waren. Dazu kam, daß die Verarbeitungsqualität oft bescheiden war, so daß gelötete Teile schon abfielen, bevor das Modell beim Kunden ankam.

Tenshodo als renommiertester Produzent baute ab 1954 im Auftrag von PFM Einzelstücke (handbuilt pilot models) amerikanischer Dampfloks, die heute - wenn überhaupt erhältlich - zu horrenden Preisen gehandelt werden. Tenshodo hatte schon einige Erfahrung mit der Produktion japanischer Lokomotiven, und so waren ihre Modelle deutlich detaillierter und viel besser verarbeitet als die der Wettbewerber.

Geliefert wurden die Tenshodo Loks zunächst in aufwendigen Mahagonischachteln, etwa ab 1957 in den bekannten mit silbernen Pappkartons mit schwarzem Boden, jeweils separate Kartons für Lok und Tender.

Die erste in etwas größeren Stückzahlen (125) produzierte J-1 der NYC kam bereits 1955 auf den amerikanischen Markt und war werksseitig lackiert. Sie ist rechts abgebildet. Das gleiche Modell wurde von Tenshodo auch als Bausatz angeboten, aber wohl nicht von PFM importiert. Dennoch ist es auf dem amerikanischen Markt erhältlich.

Die Angaben über Stückzahlen und Modelljahre der frühen Modelle sind oft widersprüchlich, wirklich zuverlässige Quellen gibt es nicht.

Um die Detaillierung der Modelle zu steigern, ließ PFM in den USA Anbauteile, wie z. B. der Stirnbeleuchtung, aus Wachsformen anfertigen und schickte diese zur Endmontage nach Japan. Davor wurden diese Teile lokal als Drehteile gefertigt. 

Ende der fünfziger Jahre ließ PFM Modelle von weiteren japanischen Firmen fertigen, wie z. B. Toby und Fujiama, die ebenfalls auf sehr hohem Niveau produzierten.