1949
bekam Shonuske Adachi seinen ersten Auftrag zum Bau von Modellen. 2
Jahre später gründete er eine Fabrik Adachi Seisukasho zur Produktion von
Teilen und zum Zusammenbau von Modellen. Die Haupttätigkeit war als
Sublieferant für KTM und Anfang der Siebziger Tenshodo. Wenige Modelle
wurden unter seinem eigenem Label und der Marke United verkaufte, die
Tätigkeit von Adachi endete 1971.
Die
Akane Model Railroad Company in Tokyo wurde Mitte der
fünfziger Jahre von Eiichi Sekino gegründet. Sekino war schon einige
Zeit auf anderen Gebieten aktiv, wie z. B. mit Modellflugzeugen und Slot
Cars. Für alle Produkte verwendete er den Markennamen Akane, jeweils mit
einem Zusatz. So heißen die Modelleisenbahnen offiziell Akane-Seisakusho.
Akane war der erste Massenhersteller von Messingloks, die im wesentlichen
von 1959 bis 1967 produziert wurden, vereinzelt kamen weitere Modelle bis
1976 auf den Markt. Obwohl viele Akane-Modelle direkt in den USA
vermarktet wurden, wurden bei weitem die meisten von GEM Models aus
Philadelphia importiert.
Die
Atlas Industries ging aus der 1947 von Z. Minari gegründeten Atlas
Trading Co. hervor, die Modelle der unter dem Markennamen United
vermarkteten Produkte kaufte und diese in die USA zu Kemtron oder
International aus New York exportierte. Ab 1954 wurde die
Produktionsgesellschaft Atlas Industries Inc. nordöstlich von
Tokio gegründet, um die vielfältigen Aufträge von W. Ryan (PFM) zu bedienen.
Anfang der siebziger Jahre beschäftigte Atlas deutlich mehr als 100
Angestellte. In den Hochzeiten baute Atlas jeden Monat 2 unterschiedliche
Modelle mit Stückzahlen von 300 bis 500. 1982, 2 Jahre nach dem Tod des
Firmenpatriarchen, wurde Atlas verkauft und damit verschwand auch das
Label "United" von der Bildfläche.
Saburu
Furuya baute einige Crown-Modelle für Toby, bis er 1962 als eigenständiger
Produzent auftrat und seine Modelle unter dem Markennamen Fujiyama
vermarktete. Die Fujiyama Kogyo Co. Ltd. stellte u. a. auch für Fulgurex
bis 1989 Messingloks her und war immer eine der rennomiertesten
japanischen Firmen. Anfang der neunziger Jahre wurde Fujiyama in die Erie
Co. Ltd überführt.
Der
ehemalige Tenshodo-Angestellte Haruzo Goto baute ab 1960 eigene
JNR-Modelle und belieferte Tenshodo als Sublieferant. 1967 benannte
er seine Firma in G. O. Model Works, Ltd. und produzierte bis 1984 mit 20
Angestellten eigene Lokomotiven unter dem Markennamen GOM. Seine
von Fulgurex beauftragte Bayerische S2/6 wurde 1983 zum "Model of the
Year" gewählt.
Der
Gründer von Jonan Model, Yukichi Nishikura, arbeitet bis in die
siebziger Jahre bei Olympia, bevor er 1974 seine eigene Firma gründete.
Jonan baute bis 1985 eindrucksvolle Lokomotiven vornehmlich für NWSL, Personenwagen
für Oriental. Für Metropolitan wurde ein Modell der schweizer BLS gebaut.
Die
1948 gegründete Katsumi Mokeiten Company in Tokyo ( KTM ) war mit
Atlas/United der größte japanische Hersteller von Messingmodellen, die oft
nicht überzeugend detailliert aber langlebig und zuverlässig waren . Außer
kompletten Modellen produzierte KTM Einzelteile, v. a. Motoren. Diese
waren viele Jahre die besten, die in Japan zu bekommen waren. 1982 kamen
die letzten KTM-Modelle auf den Markt, wobei die Firma aber heute noch
existiert.
Schon
1928 baute Nobuyuki Kawai Ausstellungsstücke v. a. im Maßstab 1:30
für seine Fabrik, die aber auch an Regierungsstellen etc. verkauft wurden.
Mit dem Umzug nach Tokyo und Umfirmierung seiner Firma in Kawai Model
Store wurde Kawai ein ernstzunehmender Hersteller, der aber erst in den
fünfziger Jahren mit dem Bau von H0-Modellen begann und 1960 die
Produktion einstellte.
Seiichi
Kumata gründete seine Firma Kumata Models 1959 in der Nähe von
Chiba und begann mit dem Export von Messingmodellen. Er produzierte dann
Nachbildungen der JNR, das erste US-Modell war die S-1 der B&O für
LMB.
Microcast-Mizuno
startete mit dem Bau von Elektromotoren für Modelle. Später vertiefte er
sich sehr in die Verbesserungsmöglichkeiten. Mizuno war der erste, der
Anbauteile aus Wachsformen adaptierte. Zwischen 1970 und 1985 fertigte Mizuno
faszinierende Lokomotiven für Westside und Key.
Nakamura-Seimitsu begann als Zulieferer für Seiko-Uhren und war
dann Sublieferant, z. B. von Radsätzen und Getrieben, für Tetsudo.
Die eigenständige Produktion von Modellen startete 1969 mit einer 2-4-0 Tenderlok,
die gar keine realen Lokomotive nachbildete. Nakamura wurde später einer
der Standardlieferanten für Westside, produzierte aber auch für viele
andere amerikanischen Importeure. Eine besondere Stellung nahm Nakamura
bei H0n3, also den Schmalspurloks ein, die v. a. für Waldbahnloks wie
Climax und Shay typisch waren. Die letzten Modelle wurden 1982 für PSC
produziert.
The New One
Manufacturing Co. war in Tokio unter dem Ryogoku Bahnhof beheimatet. Sein Besitzer, S. Ikuma, fertigte zu Beginn der fünfziger
Jahre in geringen Stückzahlen Lokomotiven aus Guß mit Messing-Anbauteilen.
Exportiert wurde das erste Modell von S. Kumata, später
ausschließlich von Aristo.
Olympia Precision Models wurde Ende der fünfziger Jahre von
Hiroshi Tagaya gegründet, einem wirklichen Messing-Enthusiasten. Bereits
der 1960 für LMB gefertigte 0-4-0T Birdie zeigte, welche
Detaillierung mit Messingmodellen möglich ist, und wurde eines der
berühmtesten Modelle von Tagaya. Bei späteren Modellen gab es teilweise
eine "Ruby Signature Models" mit eingravierter Seriennummer und
dem Schriftzug von H. Tagaya. Bis 1975 produzierte Olympia fast
ausschließlich für Gem.
Takara baute und vermarktete über IMP (International Model
Produkts) von 1954 bis 1961eigenständig Messinglokomotiven, danach war
Takara eher als Sublieferant tätig. Sie haben unter anderem die
excellenten Ruby-Modelle für Olympia/Gem produziert.
1949
gründete der President des Juweliers Tenshodo Co. Ltd. in Ginza, H.
Niimoto, die Tenshodo Model Section. Die Erfahrungen mit Feinguß
ermöglichten es der Firma, z. B. viel originalgetreuere Getriebe und auch
Radrahmen zu gießen als andere Modellbauer. Da sich auch das Hauptquartier
der US Army in Ginza befand und viele Soldaten die Tenshodo besuchten, bot
man diesen Tenshodo US-Waggons mit einer US-ähnlichen 0-6-0T-Lokomotive
von New One sowohl als Bausatz als auch als Fertigmodelle an. Gleichzeitig
entwickelte Tenshodo parallel zu JNR-Modellen auch solche für den
amerikanischen Markt. 1951 wurde die ersten FT Dieselloks über die
amerikanischen PX-Läden in Asien verkauft. Ab 1954 wurden diese dann über
PFM in die USA exportiert. In kurzer Zeit eroberte sich Tenshodo den auch
heute noch bestehenden Ruf als überragender japanischer Modellbauer,
sowohl was die Maßstäblichkeit als auch die Zuverlässigkeit und
Langlebigkeit betrifft. Die Auswahl der produzierten Lokomotiven wurde
nicht, wie etwa bei Atlas/United ausschließlich durch den Importeur
bestimmt, sondern Niimoto selbst wählte Vorbilder aus, die er z. B. auf
seinen USA-Reisen kennengelernt hatte. Das erklärt auch die große Anzahl
an GN-Modellen, da der Präsident ein Fan dieser Bahnlienie war. Wie andere
Produzenten auch, ließ Tenshodo viele Modelle von Sublieferanten bauen
oder zumindest für diese Teile zuliefern. Tenshodo führte praktisch alle
Modelle mit Werkslackierung aus. Heute baut die Firma fast auschließlich
nach JNR-Vorbildern, aber auch auch berühmte europäische Importeure wie
Fulgurex und Lemaco bestellen dort einen Teil ihrer Modelle.
Tetsudo Mokeisha wurde schon 1933 durch Kentaro Torikai
gegründet und produzierte anfangs Einzelteile für Spur 0 Modelle. In Tokyo
eröffnete man den Tetsudo Mokeisha hobby shop, in dem die GIs kurz nach
dem 2. Weltkrieg handgearbeitete Eisenbahnmodelle entdeckten und den
nachbau von US-Lokomotiven beauftragten. Die ersten kompletten H0-Loks
waren Ende der fünfziger Jahre die teilweise handgefertigten 4-4-2 der SP
und die 4-6-6T der B&A. In den fünfziger Jahren war Tetsudo der
progressivste japanischer Hersteller, der z. B. bereits 1950 für die
Streifen der JNR ED-17 Photogravierung einsetzte. Unter dem Markennamen
Tetsudo wurden die letzten Loks 1962 gebaut. Danach wurden die
Tetsudo-Modelle hauptsächlich durch die Atlas Trading Co. an PFM
exportiert. Daher wird Tetsudo auch als Tochterunternehmen von
Atlas/United geführt. Viele Mitarbeiter von Tetsudo gründeten oder leiteten
im Laufe der Zeit andere Firmen der japanischen Modellbauindustrie.
Die
von Noboru Sawada gegründete Toby Model Company in Yokohama begann
1959 mit der UP 4-8-4 mit dem Bau von Serienmodellen, die zunächst unter
dem Markennamen United exportiert wurden. Bis 1976 stellte Toby über
hundert verschiedene Lokomotiven her, wovon sehr viele auch heute noch
state-of-the-art sind. Ab 1965 produzierte Toby auch für Fulgurex.
Toho Loco profitierte von den Zugängen einiger Mitarbeiter
von Kumata. Daher wundert es nicht, daß die Detaillierung der Modelle, die
fast ausschließlich über NWSL vermarktet wurden, hervorragend war. Toho
focussierte sich auf Nachbildungen von Waldbahn-Lokomotiven , wie der
Climax und v. a. die berühmte 2-8-8-2 der Weyerhaeuser Timber Co. Die Produktion
lief von 1967-72.
Die
1946 von K. Nishikawa gegründete Tsubomi Model Co. war vor allem
als Teilelieferant für KMT und andere tätig, produzierte ab 1952 dann auch
eigene H0-Modelle. Von der 0-4-0 Tenderlok wurden 50 Tausend Stück in
verschioedenen Varianten gebaut. 1971 endete die Geschäftstätigkeit
plötzlich.
United Scale Models war ein Produkt der Heimwerker-Industrie.
Einzelne Modellbauer produzierten - oft in ihren eigenen Häusern -
einzelne Teile, die dann von kleineren Firmen, wie Adachi, Asahi, Furuya,
Katsumi, Kumata, Nakayama, Sono, Tetsudo oder Toby zum fertigen Modell
zusammengefügt wurden. Für alle wurde der Markenname "United"
verwendet, in der Regel mit einer kleinen Plakette auf der Lokunterseite.
1964 wurde dann die Firma Asahi in United umbenannt. Die United-Modelle
wurden praktisch ausschließlich unlackiert geliefert.
Koreanische Hersteller
1977
wurde die Ajin Precision Mfg. gegründet und ist heute der weltweit
größte Produzent von Messing-Eisenbahnmodellen. Ihr President Nam Dal Cho
war früher Chefkonstrukteur bei Samhongsa. Ajin hat 3 Fertigungsstätten in
Südkorea und produziert in sämtlichen Maßstäben für viele bekannte
Importeure, wie z. B. Overland, Railway Classics, Division Point, Lemaco,
Fulgurex and Micro Metakit.
Boo
Rim Precision Inc. wurde 2001 von
dem Produktionsleiter von Ajin, Se Ho Jang, gegründet. Boo Rim gilt als
die beste mittelgroße koreanische Manufaktur und produziert z. B. für
W&R und Railway Classics in H0 und 0.
Die
Dai Young Models Company war âb 1977 der bevorzugte koreanische
Lieferanten für Custom Brass und stellte vorbildgerechte und extrem
detaillierte Modell her. Allerdings konnten die mechanischen
Anforderungen, auch des Antriebstrangs, die hohen Ansprüche nicht
erfüllen. Mit der Aufgabe der Geschäftstätigkeit von N. J. Int. wurden nur
noch Dampflokomotiven für Oriental gemacht. Die Tätigkeit von Dai Young
endete schließlich 1988.
1975-87
fertigte die Dong Jin Models Co. aus Seoul vor allem für Hallmark,
aber auch für Sunset und Overland vergleichsweise einfache
Dampflokomotiven. Gerade bei den in den Anfangsjahren produzierten Modelle
lockern sich im Laufe der Zeit manchmal die Lötstellen. Teilweise sind
neigen die Getriebe auch zum Zinkfraß.
LiK Enterprises ist ein kleinerer Produzent für Modelle im
Maßstab N, H0 und 0. Die Mitarbeiter stammen teilweise von Samhongsa.
Die
Republic of Korea/American, als Rok-Am bekannt, fertigte u. a. für
Overland und NWSL einige Modelle. Diese entsprachen aber häufig nicht den
Qualitätsanforderungen der Importeure, hatten auch öfter Probleme mit
Zinkfraß der Getriebe.
Mit
der Anfang der siebziger Jahre gegründeten Samhongsa Company Ltd.
trat 1976 erstmals ein koreanischer Produzent in der Szene auf, dessen
Modelle den Vergleich zu den besten japanischen nicht zu scheuen brauchen.
Bis zur Insolvenz der Firma 2004 stellten v. a. die Dampflokomotiven von
Samhongsa für Key, Oriental und W&R den Benchmark der Modellbaukunst
dar, und sind auch heute noch von keinem anderen Hersteller übertroffen.
Gleichzeitig hat Samhongsa aber auch weniger detaillierte Dampfloks für
andere Auftraggeber produziert, z. B. die Prestige-Serien von Sunset und
die Powerhouse von Oriental. Bei Dieselloks findet man häufig die
Bezeichnung S.H.S. statt der ausgeschriebenen Firmenbezeichnung in den
Lokboden graviert, manchmal auch SAM. Etwa mit dem Produktionsende 2004
taten sich einige ehemalige Mitarbeiter der Firma zusammen und
produzierten unter dem Label SMT (Sam Model Tech Co. Ltd.).
US-Importeure
Nick
Reese und Jack LaRussa legten mit ihrer Marke Custom Brass Wert auf
originalgetreue und extrem detaillierte Modelle. Die Firma N. J. International (nach
den Vornamen der Firmengründer) in Hicksville NY, ließ von 1974-85 vor
allem bei Dai Young fertigen. Durch die meist ziemlich kleinen Serien von
weniger als 100 Stück, die auch nicht wieder aufgelegt wurden, sind Custom
Brass Modelle auch heute noch sehr gefragt und erzielen phantastische
Preise.
Jack
Vansworth war schon seit 20 Jahren als Händler tätig bevor er mit Division
Point Inc. aus Boulder, CO 2001 begann vor allem bis dato noch nicht
produzierte koreanische Modelle zu importieren. Die hochwertigen und
kostspieligen Lokomotiven werden ausschließlich von Boo-Rim Precision
hergestellt.
Dan
McKee läßt seit 1974 seine Modelle von Key Imports Ltd. aus
Tiburon, CA fast ausschließlich bei Samhongsa fertigen. Bekannt ist Key
durch besonders sorgfältig gebaute Modelle, die oft genau eine bestimmte
Ausführung des Originals wiedergeben und in kleinen Serien hergestellt
werden. Diese wurden von Key als Classic-Serie bezeichnet und so auch auf
der Schachtel bedruckt. Nachdem aber schließlich fast alles Classic
wurden, kam ab 1984 die Bezeichnung Super-Classic allerdings sehr
vereinzelt dazu und 1998 Benchmark Series. Allerdings ist die Bezeichnung
auf den Schachteln alles andere als konsistent, die laut Key erste Super
Classic 1983 (UP FEF-2) hat nur den Aufdruck Classic, die UP 9000 von 1984
ist nicht einmal als Classic bezeichnet. Die werkslackierten Modelle
nannte Key custom series und versah sie mit fortlaufender Numerierung.
Allerdings sind die Benchmark ebenfalls lackiert. Seriennummern gibt es
bei Key nicht. Auch technisch war Key immer auf der Höhe der Zeit und
entwickelte mit Samhongsa den "coasting drive", einem Freilauf,
der das abrupte Abbremsenn der Modelle bei Spannungsabfall verhindert.
Max
Gray aus Santa Clara in Kalifornien
war nur von 1961-64 auf dem H0-Markt present. Die von ihm beauftragten
Modelle wurden bei KTM gefertigt und zeichneten sich von Anfang an durch
eine hervorragende mechanische Konstruktion aus. Als erster stattete er
die Loks mit Plastik-Bremsschuhen aus. Die MaxGray Modelle hatten oft
einen Rahmen aus brüniertem Blech, da dieses stabiler war als die
seinerzeit verfügbaren Messinglegierungen.
North
West Short Line aus Seattle, WA (Besitzer: Raoul Martin) produzierte
Antriebkomponenten wie Getriebe, Räder und Zahnräder und von 1959-80 vor
allem Waldbahn-Dampfloks. 2008 wurde NWSL an Dave Rygmy in
Hamilton, MO verkauft und produzierte bis 2019 ausschließlich
Antriebsteile.
Oriental Ltd. aus Evansville, IN, trat Ende der siebziger
Jahren mit Lokomotiven v. a. von Samhongsa und Daj Young Models in den
Markt. Ihre Modelle wurden in recht beschränkten Stückzahlen gebaut und
werden auch heute noch zu Spitzenpreisen gehandelt. Oriental stellte hohe
Anforderungen an die Präzision und Maßstäblichkeit und sorgte so dafür,
daß die jungen koreanischen Produzenten ihre Fähigkeiten enorm
weiterentwickelten. Um den ständige steigenden Herstellkosten zu entgehen,
brachte man Mitte der achtziger Jahre die Powerhouse Serie heraus, bei
denen z. B. der Kessel aus Gußmaterial bestand. Allerdings kamen diese
Modelle bei den puristischen Messingsammlern nicht sonderlich gut an. Die
letzte Oriental Dampflokomotive stammt von 1991.
1975
gründete Tom Marsh die auch heute noch existierende Overland Models
Inc. aus Muncie, IN und brachte es damit zu einer Erfolgsstory. Während
die anfangs von Rok-Am hergestellten Modelle häufig unbefriedigend waren,
kam es ab 1985 mit Ajin zu einer Zusammenarbeit auf allerhöchstem
Qualitätsniveau. Neben den Dampflokomotiven ist Overland vor allem durch
eine Unzahl von Dieselloks der Union Pacific bekannt. Um 2000 wurde der
Verkauf eingestellt, aber 2008 kamen von OMI wieder neue Dampflokomotiven
auf den Markt.
Bill
Peters begann 1971 in Chama NM mit dem Detaillieren von H0-Modellen.Später
fokussierte sich P-B-L auf Spur S Modelle. 1990 siedelte
Peter-Built Locomotive Works nach Ukiah CA über.
Pecos
River Brass (Besitzer: John Smith) aus
Lewisville TX hat in den achziger Jahren nur wenige Modelle verkauft..
PFM aus Edmonds WA wurde 1953 in Seattle von William M
Ryan gegründet. Zunächst wurden Binkley und Kemtron Modelle vermarktet,
kurz darauf begann Ryan mit dem Import von Tenshodo-
und United-Modellen. Ab 1957 begann PFM in den USA bei Cal-Scale
gegossene Teile aus Wachsformen nach Japan zu schicken, um statt der dort
verwendeten Drehteile eine größere Detailtreue der Anbauteile wie Pumpen,
Kessel, etc. zu ermöglichen. In den sechziger Jahren kamen weitere
japanische Lieferanten, wie Fujiama, Toby und natürlich Tenshodo, zu
PFM, die dann die detaillierteren "Crown"-Modelle bauten. PFM
versuchte damit 2 unterschiedliche Käufergruppen zu bedienen, die Sammler
und die "normalen" Modelleisenbahner, die nicht gewillt waren,
sehr viel Geld für super-modellierte Lokomotiven zu bezahlen.
PFM teilte seine Lokomotiven in normale (Production Series), Crown Series und Limited Production
ein. Allerdings ist die Gruppierung nicht immer so recht
nachvollziehbar. So sind weder alle Crown und LP-Produkte mit
Seriennummern versehen, noch findet man das PFM-Crown-Symbol auf allen
Schachteln. Manchmal wurden die an sich limitierteren LP-Modelle in
ähnlich großen Stückzahlen wie die LP hergestellt. Eigen ist allerdings
allen Crowns und LP eine überragende Detaillierung. Das erste Crown-Modell
von Tenshodo kam 1955 auf den Markt (UP Challenger), 1958 folgten die
ersten von Atlas (N&W Y-6b) und Toby (GN O-5 und UP FEF-2).
PFM war mit zigtausend verkauften Messingmodellen der bei weitem größte
Importeur. 1966 wurde die Firma von D. H. Drew übernommen, der auch heute
noch President ist. PFM machte sich auch einen Namen durch technische
Innovationen wie das berühmte PFM Sound System. Obwohl die Firma auch
heute noch existiert und wohl zu Walthers gehört endete ihre
Geschäftstätigkeit 1985 kurze Zeit nach dem Ende ihres Hauptlieferanten
Atlas/United.
Precision
Scale Co. aus Pasco WA (Besitzer: Mark Mogensen) hat zunächst einige
Modelle von Westside übernommen. Seit 1979 werden die meisten Modelle von
D&D produziert und als Iron Horse Models vermarktet. Sie zählen
bezüglich der Nachbildung des Original wohl zu den besten Anbietern. Die
Laufeigenschaften waren nicht bei allen Modellen befriedigend. 2018 wurde PSC
von P.F. & S Railway Supply Inc. übernommen und bietet seitdem nur
noch Super Detailing Parts an.
Sunset
Models aus Campbell, CA wurde 1976
von
Mort & Scott Mann gegründet
und imprtierte Dampflokomotiven und Personenwagen verschiedener
koreanischer Produzenten bis 1993. Zu dem zeitpunkt war Sunset aber
bereits nach Sarataoga, CA übergesiedelt. Ab 2010 kamen Modelle chinesischer
Hersteller auf den Markt
Die
Westside Model Co. aus Sunnyvale CA verkaufte von 1968 bis 1982 vor
allem Dampflokomotiven. Die meisten Modelle wurde von KTM und Nakamura
produziert, später kam auch Samhongsa hinzu. Inhaber Dick Truesdale ließ
vor allem relativ einfache – aber auch sehr langlebige - und preiswerte
Messingmodelle bauen und sicherte WMC so nach PFM und Key die höchsten
Produktionszahlen. Die japanischen Loks der Craftman-Serie hielten dagegen
auch höchsten Ansprüchen stand. Bis Ende der siebziger Jahre wurden die
Dampflokmodelle mit den sogenanten G-Files ausgeliefert, meist 4-seitige
Informationsbroschüren über Modell und Original mit Bildern und
Zeichnungen. Diese waren dann fortlaufend numeriert.